Privatschule

Nachfolgend zwei Privatschulformen näher vorgestellt:

Neue Schule Hamburg

Im August 2007 eröffnete die Popsängerin Gabriele Susanne Kerner, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Nena, in einer Hamburger Gründerzeitvilla die Neue Schule Hamburg. Es handelt sich um eine Gesamtschule für Schüler ab 6 Jahren, die Kinder können dort zehn Jahre zur Schule gehen. Die Schule orientiert sich an einem amerikanischen Vorbild, die pädagogischen Ansätze liegen bei Montessori und dem Ehepaar Wild. Es gibt keine Zensuren und auch wenig sonstige Vorgaben: Die Kinder sollen frei entscheiden können, was sie lernen wollen und in welcher Zeit. Die Lehrkräfte unterstützen die Schüler individuell nach ihren Möglichkeiten. Alle Entscheidungen werden gemeinsam mit den Kindern getroffen.
Nena begründet ihren Weg damit, dass die staatlichen Schulen zu vielen Regeln und Zwängen unterworfen sind und das es gar nicht möglich wäre, dass dreißig Kinder an einem Tag dasselbe lernen. Nena hat selbst Kinder, welche ihre Schule besuchen.

Bei der Neuen Schule Hamburg handelt es sich derzeit um eine genehmigte Ersatzschule, die Schüler haben aber die Möglichkeit, Schulabschlüsse extern zu erwerben (Nichtschülerprüfung). Die könnte sich aber ändern: Nach Auskunft des Schulamtes Hamburg wird nach drei Jahren Schulbetrieb geprüft, ob Nenas Schule den Status einer anerkannten Ersatzschule bekommen kann.

Schiller-Gymnasium Potsdam

Im Land Brandenburg wurde Anfang der neunziger Jahre von der SPD-geführten Landesregierung beschlossen, flächendeckend Gesamtschulen einzuführen und dafür die Gymnasien zu reduzieren. Das führte zu sehr hohen Anforderungen an die Schüler, welche ein Gymnasium besuchen wollten. An den Gymnasien in der Landeshauptstadt Potsdam sind Notendurchschnitte von 1,3 und besser beim Übergang nach der sechsten Klasse keine Seltenheit. Dies führte dazu, dass besser verdienende Eltern ihre Kinder zunehmend auf Privatgymnasien schicken und diese sich guter Resonanz und großer Beliebtheit erfreuen. Eines dieser privaten Gymnasien in Potsdam ist das Schiller-Gymnasium. Es nimmt Schüler ab der siebenten Klasse auf. Ältere Jahrgänge machen nach Klasse 13 das Abitur. Schüler, die ab dem Jahr 2008 die siebente Klasse besuchten, werden laut Schulgesetz des Landes Brandenburg nach der zwölften Klasse mit der Allgemeinen Hochschulreife abgehen.

Da es sich um eine anerkannte Ersatzschule handelt, erfüllen die Schüler des Schiller-Gymnasiums ihre Schulpflicht und können an der Schule nach den Abschlussprüfungen der zehnten Klasse die Mittlere Reife erwerben. Entscheiden sie sich für den Verbleib an der Schule, beenden sie diese in der Regel mit der Allgemeinen Hochschulreife. Die Klassenstärke des Schiller-Gymnasiums in Potsdam ist auf 15 begrenzt. Die Eltern und die Schüler werden sehr stark in die Entscheidungsfindung einbezogen, egal, ob es sich um schulische oder außerschulische Angelegenheiten handelt. Als Fremdsprache wird ab der siebenten Klasse neben Französisch auch Latein angeboten, welches bis Klasse 12 fortgeführt werden kann. Die Schüler kommen nicht nur aus Potsdam und dem Umland, sondern auch aus Berlin. Das Schulgeld, welches die Eltern einheitlich bezahlen müssen, beträgt 300€ im Monat.

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